Kinder kriegen alles kaputt
Steckdosen und Elektrogeräte sollten zum Schutz für Kinder unzugänglich sein. Viele von Ihnen nutzen daher sicherlich diese unmöglichen Kindersicherungen, die ein Berühren der Kontakte mit Gegenständen unmöglich machen. Dies bietet einen rudimentären Schutz und so sehr Sie sich vermutlich beim Staubsaugen über diese Teile ärgern, die Sicherheit der Kinder ist es wert. Nun gibt es nun leider nichts, was Kinder nicht irgendwie kaputt bekommen – auch Steckdosen. Mit genügend Gewalt lassen sich diese auch aus der Wand ziehen. Oder zumindest die Blende lässt sich entfernen/ zerstören. Da hilft dann auch die Kindersicherung nichts mehr. Inzwischen sieht der VDE zwar vor Steckdosen zu verwenden, bei denen selbst nach Entfernen der Blende keine Strom führenden Bauteile berührbar sind, aber spätestens mit der Hilfe von Flüssigkeit kann man hier einen tödlichen Schlag bekommen (Getränk, Wasserbombe, Putzeimer, etc.). In Altbauten ist das aber noch längst nicht soweit. Hier sind noch alte Steckdosen verbaut und oft halten diese auch nicht mehr richtig in der Wand.
Zum Glück gibt es die moderne Medizin
Das war auch der Fall bei einem Kunden. Nach dem Einzug in einen neu erworbenen Altbau, hat der Nachwuchs es leider geschafft bei einer alten Steckdose Kindersicherung und Blende zu “entfernen”. Zum Glück haben die Eltern schnell genug reagiert, den elektrischen Schlag hat unser Kunde aber dennoch bekommen.
Wäre es daher nicht schön, solche Probleme an der Wurzel packen zu können?
Mit der Wärmebildkamera durchs Eigenheim
Mal im Ernst – überlegen Sie sich wie oft Sie Ihre Steckdosen im Haus nutzen. Manche vermutlich gar nicht, manche einmal täglich (z.B. zum Staubsaugen), manche zu bestimmten Zeiten (für Küchengeräte) und manche vielleicht sogar nur in Verbindung mit anderen (z.B. Monitor läuft nur wenn PC auch läuft). Das heißt, lediglich für vielleicht einige Stunden in der Woche sind ununterbrochen Gefahrenstellen überall in Ihrer Wohnung. Die genannten Probleme nicht exklusiv, auch Feuchtigkeit (durch Steckdosen zieht es gerne und dann kondensiert dort die Luftfeuchtigkeit), Kontaktprobleme, Kabelbrüche, etc. haben schon zu oft Wohnungsbrände ausgelöst. Auch hier gilt – die Menge macht’s. Es ist nicht die eine Steckdose. Wir haben dutzende Steckdosen in unseren Wohnungen und Häusern, gekoppelt mit Steckdosenleisten und Elektrogeräten. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass an einer Kontaktstelle etwas falsch ist winzig ist, so summiert sich das Problem dennoch auf. Das irgendwo ein Problem ist, ist fast sicher.
Lassen Sie regelmäßig eine Betriebsmittelprüfung nach DIN VDE 0701-0702 durchführen? Haben Sie schon einmal die Verteilerkästen mit der Wärmebildkamera auf Kontaktfehler geprüft?
Gebäudetechnik und Smarthome bieten Sicherheit
Ich schätze die Wenigsten lassen dies durchführen. Leider sind diese Prüfungen auch nicht billig und daher im Privaten eher selten anzutreffen. Wie immer entsteht Sicherheit jedoch nicht aus einem Mittel, sondern aus der geschickten Kombination vieler.
Warum müssen Steckdosen überhaupt Strom führend sein, solange kein Verbraucher daran aktiv ist? Die Antwort lautet natürlich: müssten sie nicht. Statt einfach jede Steckdose irgendwie mit dem Netz zu verbinden legen Sie in jede Steckdose ein Kabel zum nächsten Verteilerkasten (z.B. in NYM 5×1.5 Mantelleitung für eine Dreifachsteckdose). Im Verteilerkasten wird nun mittels Aktor (1-Wire, KNX, SPS, …) die Steckdose geschaltet – und zwar die meiste Zeit aus.
Wollen Sie einen Verbraucher anschließen benutzen Sie einen Taster, z.B. schalten Sie zum Staubsagen alle Steckdosen an. Nach einer halben Stunde werden alle wieder ausgeschaltet. Oder Sie schalten die Steckdose für Ihren TV an (z.B. auch mit der gleichen Fernbedienung) und sobald der Verbrauch der Steckdose auf den Standby Verbrauch des TV zurück fällt, wird diese wieder ausgeschaltet. Das spart übrigens auch eine Menge Energie.
Notwendig dafür ist rechtzeitige Planung. Nicht in der Bauphase, sondern zeitgleich mit dem Architekten müssen wir tätig werden. Dann ist noch Zeit Platz zum Verstecken der Technik zu schaffen.
Der Weihnachtsbaum wird natürlich über Präsens geregelt. Sobald sich jemand im Raum aufhält erstrahlt er in vollem Glanz. In diesem Sinne ein frohes und unfallfreies Fest.