Testbericht D-Link DGS-1210
Wir haben letzte Woche einen D-link Smart Switch (den DGS 12010-24) in die Hand bekommen, verbaut und möchten die Gelegenheit für einen kurzen Testbericht nutzen. Gleich vorab, wir stellen das Gerät in diesem Zusammenhang nicht in den direkten Vergleich mit anderen Anbietern, z.B. Cisco, TP-Link, o.ä., da wir sonst kaum der Masse an Informationen Herr würden. Auch haben wir daher nich alle Funktionen getestet, Features wie Port Mirroring mussten einfach dem Überblick weichen.
Überblick
Die DGS 1210 Reihe bietet Smart Switches von 8-52 Gigabit Ports mit Fibre Uplinks, sowie wahlweise PoE. Kaufentscheidung für uns war neben dem recht günstigen Preis (ca. 130 € zzgl. MwSt.), der Energieeffizienz und dem ansehnlichen Switchingvolumen (56 Gbps mit Store and Forward) die Tatsache, dass es sich trotz der Bezeichnung Smart um einen Managed Switch handelt.
Sparsam
D-Link green macht es möglich. Das Gerät passt die Leistung an die Kabellänge an und schaltet nicht genutzte Ports ab. Durch das Metallgehäuse wird das Gerät unter Last zwar ordentlich warm, allerdings spricht das bei lüfterlosem Design für ein gelunges Wärmemanagement. Anzumerken ist auch, dass D-Link hier auf die Kundschaft gehört hat und die Schockabsorber der Verpackung nicht mehr aus Schaumstoff, sondern aus Pappe macht; Kudos. Gemessen haben wir den Verbrauch nicht, wir vertrauen einfach mal darauf, dass D-Link die Leistungsaufnahme mit maximal 17,6W richtig angibt.
Ab ins Rack
Mit den mitgelieferten Schrauben und Unterlegscheiben ist das Gerät problemlos im 19” Schrank verschraubt. Hier kann man wählen ob man die Bügel für die 19” Montage oder Gummifüße anschrauben möchte. Die beigelegte Kabelsicherung ist leider etwas ungünstig ausgeführt, für fest verbaute Switches jetzt jedoch nicht zwangsläufig erforderlich.
Dank jeweils entgegen gesetzter Ports ist das Kabelmanagement einfach und zügig, die Portdichte sehr hoch (man kann dennoch die Patchkabel einfach stecken und ziehen). Von selbst versteht sich eine Farbkodierung der Link LEDs nach Port und Übertragungsgeschwindigkeit.
VLAN
Immer wichtiger wird im Zeitalter der Trojaner, Bots und Brute Force Angriffe ein Sicherheitsmanagement, auch in kleineren Unternehmen und dem SOHO Bereich. VLANs sind hier inzwischen ein Muss. Das Gerät kann damit bestens umgehen (VLAN tagging, VLAN trunking, asymmetrisches VLAN), man sollte jedoch wissen was man macht. Angriffe auf L2, z.B. durch Mac Flooding oder STP root-bridge Angriffe, kann das Gerät abwehren, erfordern allerdings manuelle Konfiguration und sind nicht per default eingeschaltet. Positiv ist natürlich zu vermerken, dass nicht jeder Hersteller diese Mechanismen in dieser Preisklasse überhaupt vorsieht.
Trunking
Durch SATAIII wird mehr und mehr die Netzwerkschnittstelle eines Netzwerkspeichers zum Flaschenhals. Trunking schafft hier Abhilfe. Wir haben das Gerät mit einem 2×1000 Mbit/s Ethernet getestet. Die Konfiguration geht schneller als das Auspacken der Patchkabel und sofort waren die Client Computer die Flaschenhälse. Vor allem verteilter Zugriff war problemlos möglich.
Zusammenfassend
möchten wir festhalten: Bei dem Gerät handelt es sich definitiv nicht mehr um “Kinderspielzeug”. Out of the Box ist nicht möglich; wenn man das Gerät nutzen möchte sollte man bereits die ersten Minuten in Netzwerke, OSI usw. investiert haben. Umso mehr Freude bereitet anschließend die Konfiguration und das “sau schnelle” Netzwerk. Besonderes Gimmick: die Ports können im Gerät benannt werden, für die Schreibfaulen (bitte dennoch einen Kabelplan hinterlegen).
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