Was ist was bei der Verbindung zum Internet
Eine wichtige Anmerkung vorab: In diesem Artikel soll nur der Anschluss für Privatkunden besprochen werden. Geschäftskunden stehen ganz andere Tarife und Technologien zur Verfügung um sicher und Leistungsfähig mit der Infrastruktur des Internets verbunden zu werden. Viel teurer als für den Privatkunden ist dieser Anschluss auch nicht (z.B. ca. 35€/ Monat für Call & Surf Comfort der Telekom), allerdings rollt der Support den Geschäftskunden sofort den roten Teppich aus. Eine Überlegung ist ein Geschäftskundenanschluss deshalb unbedingt wert.
ADSL
ADSL stellt derzeit die häufigste Form des DSL Anschlusses dar. Angeboten wird ADSL in Deutschland je nach Anbieter mit IDSN Anschluss, analogem Anschluss oder entbündelt (ohne Festnetz). Letzteres bietet sich für Nutzer von VoIP Diensten an, oder für Nutzer, die DSL und Telefonanschluss von unterschiedlichen Anbietern beziehen wollen. Wer seine Telefonleitung für DSL und Telefon nutzen will, der muss die Signale zuerst durch einen Splitter trennen, bevor ein DSL Modem das DSL Signal verarbeitet. Die Verbindung zwischen Modem und Netzwerk stellt meist ein Router (je nach Hersteller und Modell mit integriertem Modem) her. Die Datenrate liegt bei max. 10 Mb/s (Empfangsrate oder Downstream) zu 1 Mb/s (Senderate oder Upstream) (Achtung: 1 Byte (1 B) = 8 bits (8 b), siehe hier).
ADSL2/ ADSL2+
Da bei ADSL die Entfernung zur Vermittlungsstelle nur 500 m betragen darf bevor die Datenrate drastisch sinkt und in ländlichen Gegenden nicht realisiert werden kann, wurde ADSL2 entwickelt. Diese Technik erlaubt längere Leitungen (ab 2 km ist die Datenrate aber auch hier um die Hälfte abgefallen) und höhere Datenraten bis zu 24 Mb/s zu 3,5 Mb/s. Aufpassen beim Router Kauf: Erst zuschlagen nach einem Blick auf den Vertrag und einen Router für die richtige Anschlusstechnik kaufen.
Annex A, B, I, J, L, M
Annex ist eine Richtlinie, die beschreibt wie der Kauderwelsch aus elektrischen Signalen wieder zu Breitband und Telefon wird. In Deutschland wird fast ausschließlich Annex B verwand. Es gibt wenige Ausnahmen, z.B. den Splitterlosen Anschluss der Telekom mit Annex J, der ohne Zwangstrennung auskommt.
DOCSIS
Um dem Entfernungsproblem Herr zu werden gibt es noch einen anderen Ansatz. Neben dem Telefonnetz existiert noch das Kabelfernsehnetz. Auch hier ist natürlich eine Datenübertragung möglich. In Europa gibt es dafür den EuroDOCSIS Standart. Damit kann man Breitband Anschlüsse bereitstellen. Es ist übrigens falsch hier von DSL Anschluss zu sprechen; DSL ist eine Technologie. Benötigt werden ein Kabelmodem, z.B. eine Fritzbox Cable, hier ist der Router gleich in einem Gerät mit enthalten. Die Datenübertragungsraten sind mit DSL vergleichbar und liegen bei bis zu 100 Mb/s zu 5 Mb/s. Marktbeherrschend in Deutschland ist derzeit die Unitymedia Kabel BW GmbH, Köln, vielen nur über Ihre operative Tochter Kabel BW GmbH aus Heidelberg bekannt.
Leider sind Kabelmodems nicht so frei weit reichend verfügbar wie DSL Modems und das Entstören eines Anschlusses muss hauptsächlich durch den Anbieter erfolgen, der bei Privatkunden leider nicht immer sehr kooperativ ist.
Funk-DSL
Eigentlich handelt es sich hierbei um einen Überbegriff für den Zugriff über verschiedenste Technologien über WLAN oder Mobilfunknetze (UMTS, LTE, EGDE). Insbesondere mit LTE sind sehr hohe Übertragungsraten möglich, jedoch sind die Anschlüsse meist nicht neutral (VoIP und Peer2Peer wird extra berechnet). Ein Blick auf die Preisliste für diese extra Dienste führt dann meist zu einem Herzinfarkt. Funk-DSL kann auch mit einem Router (z.B. über USB Surf Stick) für ein Netzwerk dienen, z.B. für Geschäftsstellen in ländlichen Industriegebieten, oder sogar im Auto. In Kombination mit einem speziellen Router kann so auch eine kostengünstige Redundanz Lösung für den Ausfall des Internetanschlusses errichtet werden.
VDSL/ VDSL2
Jetzt wird es schnell. VDSL kann auch über die verdrillte Kupferleitung des Telefonanschlusses geliefert werden und nicht ausschließlich über Glasfaser. Allerdings erfordert VDSL ein weiter Ausgebautes Leitungsnetz der Netzanbieter und ist deshalb nicht überall verfügbar. Auch zuhause muss dafür kräftig an Technik nachgerüstet werden. Mit Übertragungsraten von 100 Mb/s zu 100 Mb/s und teilweise mehr, benötigt man nicht nur einen anderen Router, sondern auch Netzwerkverbindungen, die das ausnutzen können.
Natürlich gibt es auch für den Hausgebrauch noch die kleiner fünf Prozent Technologien, z.B. der Breitbandzugang über die 15 aktiven Satelliten des Astra Netzwerks. Auch hier ist man ab 20€ im Spiel. Wobei das genau der falsche Ausdruck ist. Bei einer Entfernung von ca. 36000 km zum Satelliten ist das Licht schon zu langsam. Man bekommt günstig hohe Übertragungsraten, aber Echtzeit Anwendungen wie Onlinespiele oder Videokonferenzen sind nicht möglich.
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